Gewerbe-Immobilienmarkt 2025
Wie wird sich der Markt der Gewerbeimmobilien im Jahr 2025 entwickeln, wie sind die Aussichten?
Wir haben uns hierzu einige Gedanken gemacht und fassen diese zusammen:
Logistikimmobilien & E-Commerce
- Weiterhin Boom im E-Commerce: Die steigende Nachfrage nach Online-Shopping wird den Markt für Logistikimmobilien, insbesondere für Lager- und Distributionszentren, weiterhin enorm beflügelt. Besonders in städtischen und vorstädtischen Gebieten gibt es einen kontinuierlichen Bedarf an modernen Logistikflächen.
- Letzte Meile: Die „letzte Meile“ der Lieferung, also die Verteilung von Waren an Endkunden, wird zu einem zunehmend wichtigen Thema. Logistikzentren, die eine schnelle Lieferung ermöglichen, werden stärker nachgefragt, besonders in Städten, Ballungsräumen oder deren Randgebieten. Dieses kann auch als Möglichkeit für im Leerstand befindliche große Einzelhandelsflächen gesehen werden, diese können teilweise für die „letzte Meile“ umgebaut und so langfristig vermietet werden.
- Automatisierung und nachhaltige Logistik: Logistikunternehmen setzen zunehmend auf Automatisierung und nachhaltige Technologien. Der Trend zu umweltfreundlicheren Logistikzentren, die energieeffizienter sind, könnte die Nachfrage nach modernen Logistikimmobilien weiter verstärken.
Industrieimmobilien
Nachhaltigkeit und Industrie 4.0: Der Sektor der Industrieimmobilien könnte von der zunehmenden Automatisierung und Digitalisierung profitieren. „Industrie 4.0“, also die Nutzung von Technologien wie IoT (Internet of Things), Robotik und künstlicher Intelligenz, könnte viele Industrieunternehmen dazu bewegen, ihre Immobilien entsprechend anzupassen oder in moderne, technologisch fortschrittliche Flächen zu investieren.
Rückverlagerung der Produktion: Es wäre erfreulich, wenn in einigen Bereichen eine Rückverlagerung von Produktionsstätten in westliche Länder stattfinden könnte. Dabei spielen geopolitische Faktoren eine wichtige Rolle, und wir hoffen diesbezüglich auf politische Besserung, etwa durch Bemühungen um mehr „Reshoring“ und damit eine geringere Abhängigkeit von billigen Produktionsländern.
Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien
- Energieeffizienz und grüne Gebäude: Sowohl im Büro- als auch im Einzelhandels- und Logistikbereich wird es immer wichtiger, nachhaltige Gebäude mit einem Fokus auf Energieeffizienz und geringem CO2-Ausstoß zu haben. Investoren suchen zunehmend nach Gewerbeimmobilien, die den ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) entsprechen. Dies wird durch strengere regulatorische Anforderungen und steigende öffentliche Nachfrage nach umweltbewussten Immobilien verstärkt.
Digitalisierung und PropTech
- Digitale Transformation der Immobilienbranche: Die Technologie wird auch den Gewerbeimmobilienmarkt weiter verändern. PropTech-Innovationen ermöglichen eine bessere Verwaltung, Analyse und Optimierung von Immobilien, was zu effizienteren Betriebsabläufen und einer besseren Rentabilität führt. Digitale Plattformen für Vermietung, Verkauf und Verwaltung werden den Markt transparenter und effizienter machen.
- Smart Buildings: Das Konzept des „Smart Buildings“ wird zunehmend auch im gewerblichen Bereich verbreitet. Gebäude, die durch IoT-Technologie gesteuert werden, ermöglichen eine effizientere Nutzung von Energie und eine bessere Anpassung an die Bedürfnisse der Mieter.
Homeoffice und die Zukunft von Büroimmobilien
- Rückgang der Nachfrage nach klassischen Büroflächen?: Seit der COVID-19-Pandemie hat sich das Arbeitsumfeld erheblich verändert. Viele Unternehmen haben flexible Arbeitsmodelle eingeführt, wodurch die Nachfrage nach großen Büroflächen in zentralen Lagen teilweise zurückgegangen ist. Das „Homeoffice“ und hybride Arbeitsmodelle sind in vielen Sektoren zur Norm geworden.
- Umgestaltung der Büroflächen: Unternehmen, die weiterhin Büros benötigen, investieren zunehmend in flexiblere, moderne Arbeitsumgebungen. Dies führt zu einer Nachfrage nach Büroflächen, die eine hohe Flexibilität und eine bessere Ausstattung bieten, z.B. durch Co-Working-Spaces und hybride Büroformen. Unternehmen suchen zunehmend nach kleineren, aber besser ausgestatteten und flexiblen Flächen, die auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer und des Unternehmens abgestimmt sind.
Einzelhandel: E-Commerce vs. stationärer Handel
- Wandel des Einzelhandels: Der stationäre Handel steht weiterhin unter Druck, insbesondere aufgrund des anhaltenden Wachstums des E-Commerce. Viele Einzelhändler haben ihre Filialen geschlossen oder vergrößern ihren Online-Auftritt. Dennoch gibt es bestimmte Einzelhandelssegmente, wie etwa Erlebnis-Shopping, Luxusgüter oder lokale Produkte, die von der Nachfrage nach physischen Verkaufsflächen profitieren.
- Omnichannel-Strategien: Einzelhändler, die eine Kombination aus Online- und Offline-Verkaufsstrategien (Omnichannel) erfolgreich umsetzen, könnten weiterhin nach hochwertigen Ladenflächen suchen, vor allem in den Innenstädten und beliebten Einkaufszentren.
- Shopping-Center und Mixed-Use-Entwicklungen: Große Einkaufszentren könnten sich mehr und mehr in multifunktionale Standorte verwandeln, die auch Büroflächen, Wohnräume und Freizeitangebote integrieren. Diese Entwicklung könnte dazu beitragen, die Attraktivität von gewerblichen Einzelhandelsflächen zu steigern.
Ausblick für den Gewerbeimmobilienmarkt 2025:
- Büroimmobilien: Der Markt wird zunehmend von flexiblen Büroflächen und hybriden Arbeitsmodellen geprägt sein, wobei die Nachfrage nach traditionellen Büros in zentralen Lagen möglicherweise stagnieren könnte.
- Einzelhandel: Der Einzelhandel muss sich verstärkt an den E-Commerce anpassen. Innovative Konzepte, wie Mixed-Use-Entwicklungen und Erlebnis-Shopping, könnten eine neue Perspektive bieten.
- Logistik und Industrie: Die starke Nachfrage nach Logistikimmobilien bleibt bestehen, vor allem durch das Wachstum des Online-Handels und die Notwendigkeit für eine schnelle Lieferung.
- Nachhaltigkeit: Die ESG-Kriterien und die Nachfrage nach nachhaltigen, energieeffizienten Gewerbeimmobilien werden ein wichtiger Faktor für Investitionen und Wertsteigerung.
Fazit
Insgesamt wird der Gewerbeimmobilienmarkt 2025 von einem Mix aus Technologisierung, Nachhaltigkeit und Veränderungen in den Arbeitsgewohnheiten und dem Konsumverhalten geprägt sein.
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